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Beitrag auf der ÖGGG25: Partizipative Online-Fortbildung zu Demenz/Delir im intramuralen Bereich

Marc-Philipp Crepaz, Gilles Bernard, Jo-Anne Delmarque, Eva M. Jabinger, Ursula M. Costa  |  fh gesundheit Tirol

Die Betreuung von Patient:innen mit Demenz und Delir stellt eine zentrale Herausforderung in der intramuralen Versorgung dar. Bisherige Schulungsangebote richten sich vorwiegend an Ärzt:innen und Pflegekräfte, während andere Gesundheits- und Sozialberufe oft unzureichend berücksichtigt werden. 

Entwicklung eines praxisrelevanten Online-Fortbildungsprogramms für MTD-H Berufe, das spezifische Kompetenzen im Umgang mit Demenz und Delir stärkt und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert.

  • Mixed-Methods-Ansatz: Erhebung des Qualifizierungsbedarfs aus Sicht der MTD-H Berufe mittels dreier Fokusgruppeninterviews (n = 17) sowie einer Puls-Erhebung (n = 215) an fünf Fonds-Krankenanstalten in Tirol.
  • Text-Netzwerkanalyse (InfraNodus): Identifikation zentraler Themen und semantischer Zusammenhänge.
  • Thematische Inhaltsanalyse & GPT-4: Kombination von qualitativer Inhaltsanalyse mit KI-gestützten Verfahren, ergänzt durch „Human–in–the–loop“ Ansatz für Validierung und Strukturierung der Ergebnisse.
  • Iterative Feedbackschleifen: Kontinuierliche Optimierung der
    Nutzer:innenfreundlichkeit im Rahmen der Kurs–Entwicklungsphasen

Farben repräsentieren die identifizierten Themencluster und die Größe der Knoten repräsentiert die Häufigkeit des Vorkommens im Text. Darstellung generiert mit InfraNodus.

Die Analyse ergab sechs zentrale Qualifizierungsfelder:

  1. Demenz- und Delirmanagement
  2. Kommunikation mit Betroffenen und innerhalb des Versorgungsteams
  3. Ressourcennutzung
  4. Diagnostik
  5. Umgang mit ethischen Fragestellungen
  6. Theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung

Die Anwendung von Text-Netzwerkanalyse (InfraNodus) und KI-gestützten Verfahren (GPT-4) ermöglichte eine effiziente Priorisierung relevanter Themen die in die Entwicklung des Fortbildungsprogramms einflossen.

Das Online-Fortbildungsprogramm bietet innovative, bedürfnisorientierte Lösungsansätze für die Betreuung von Patient:innen mit Demenz/Delir. Es stärkt insbesondere die fachlichen Kompetenzen relevanter Berufsgruppen und verbindet wissenschaftlich fundierte Methoden mit praktischer Anwendbarkeit.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und partizipative Entwicklungsansätze tragen dazu bei, Bildungsangebote gezielt zu optimieren und die Qualität der Patient:innenversorgung nachhaltig zu verbessern. 

Das Konzept kann als Vorbild für ähnliche Projekte dienen, insbesondere im Hinblick auf die Verknüpfung von partizipativer Qualitätsentwicklung, Innovation und Praxisorientierung. 

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Mag. Marc-Philipp Crepaz A*
Gilles Bernard, BSc MA A
Prof.in (FH) Eva Maria Jabinger, MBA MSc MSc BSc A,B
Jo-Anne Delmarque, BSc A
Prof.in (FH) Mag.a Dr.in Ursula M. Costa, MA C,D

A Tirol Institut für Qualität im Gesundheitswesen – TiQG
B MSc Qualitäts- und Prozessmanagement im Gesundheitswesen, Master of Business Administration im Gesundheitswesen
C Institut für Innovation, Nachhaltigkeit und Transformation im Gesundheits- und Sozialwesen (InnTra)
D MSc in Ergotherapie und Handlungswissenschaft
alle fh gesundheit | health university of applied sciences tyrol, Innrain 98, 6020 Innsbruck, www.fhg.tirol.ac.at

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